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Ein dickes Kochbuch für Menschen mit Behinderung | |
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Löffingen / Stuttgart. „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.“ Mit Unterstützung der Landesstiftung Baden-Württemberg hat der Landesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte Baden-Württemberg Kochkurse für Menschen mit Behinderung organisiert, damit diese sich trauen, so weit wie möglich „auf eigenen Füßen“ zu stehen und vielleicht sogar selbständig in einer eigenen Wohnung leben zu können. So entstand auch die Idee, ein Kochbuch speziell für Menschen mit Behinderung zu entwickeln, denn zum selbständigen Wohnen gehört natürlich auch, kochen zu können. Im Haus des Gastes in Löffingen-Dittishausen (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) wurde mit einem einzigartigen „Kochgipfel“ das ehrgeizige Projekt abgeschlossen und das etwas andere Kochbuch vorgestellt. Wie kann man ohne Hilfe einfache, leckere, gesunde und kostengünstige Gerichte zubereiten? Der Umgang mit Kochlöffel und Pfanne will schließlich gelernt sein. Antworten auf diese Frage gaben die vom Landesverband organisierten Kochkurse in Bräunlingen, Breisach, Bonndorf, Donaueschingen, Furtwangen, Ihringen, Löffingen und Stuttgart. 39 Männer und 43 Frauen haben an 86 Kochabenden oder 263 Kochkursstunden unter fachkundiger Anleitung mehrerer Kursleiter geschnippelt, gerührt, gebrutzelt, gebacken – und natürlich auch gegessen. Nur die Rezepte, die sich in den Kursen bewährt haben, wurden in das Kochbuch aufgenommen. Über 100 Rezepte für den Alltag und für besondere Anlässe werden Schritt für Schritt in Bild und Text erklärt. Wie das funktioniert, erläuterte Jutta Pagel-Steidl beim Kochgipfel am Beispiel des Gemüseauflaufs. Das Rezept wird auf insgesamt 15 DIN-A-4-Seiten mit 60 Einzelschritten erklärt, davon zeigen 13 Fotos allein von den verschiedenen Zutaten, 46 Fotos die einzelnen Arbeitsschritte für die Zubereitung und ein Foto schließlich den fertigen Gemüseauflauf. Die meisten Rezepte von Suppen, Soßen über Getränke, Gemüse, Salate, Fisch- und Fleischgerichte, Süßes und Gebäck stammen von „Chefköchin“ Bettina Bednarz, die zuhause kochte und so die Grundlage für viele Kochkurse schuf. Die einzelnen Seiten wurden fein säuberlich laminiert und daher abwaschbar – ein riesiger Vorteil in der Küche. Rund 450 Seiten umfasst daher das etwas andere Kochbuch, das – in drei Ordnern verteilt – stolze 9,3 Kilogramm auf die Waage bringt. „Der Mensch ist, was er isst“, meinte Küchenchef und Naturparkwirt Michael Meßmer vom Gasthof „Linde“ in Löffingen. Auch er war begeistert von den Kochkünstlern mit Behinderung und dem Projekt. Beim „Kochgipfel“ ging er auf die Besonderheiten der regionalen Küche ein. Passend zur Saison stellte er (leider nur in Worten) ein Gericht mit Pfifferlingen vor. Und schon füllte sich der Raum mit dem Geruch der frischen Waldpilze. Frische Lebensmittel – möglichst aus der Region – sollten auf jedem Speisezettel stehen. Zum Auftakt des „Kochgipfels“ servierten die Kochkünstler des Hauses Lebensheimat frische, fruchtige Beeren-Drinks und Smoothies und machten damit Lust auf mehr. | |
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