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Irmgard Sutter erhielt Bundesverdienstkreuz

   05. Dezember 2010
Internationaler Tag des Ehrenamtes

Schopfheim / Stuttgart. Es ist eine gute Tradition, am Internationalen Tag des Ehrenamtes, verdiente Bürgerinnen und Bürger mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland auszuzeichnen. Für Ministerpräsident Stefan Mappus war es Ehrensache, diese hohe Auszeichnung als sichtbares Zeichen des Dankes für das langjährige freiwillige Engagement zum Wohle der Allgemeinheit bei einer Feierstunde am Samstag im Neuen Schloss in Stuttgart persönlich zu überreichen. Eine der insgesamt 22 ausgezeichneten Persönlichkeiten ist Irmgard Sutter aus Schopfheim (Kreis Lörrach).

„Sie zeigen echten Bürgersinn und ein hohes Maß an Gemeinschaftsgefühl. Ihre Initiative, Fantasie und Tatkraft nützt allen. Sie sorgen sich für ein wirkliches Miteinander und sind bereit, über viele Jahre Verantwortung zu übernehmen. Dies ist nicht selbstverständlich. Ihr ehrenamtliches Engagement ist Ausdruck lebendiger Demokratie“, so Ministerpräsident Mappus in seiner Festansprache. „Ihr hohes Engagement verdient höchsten Respekt und Anerkennung.“

Irmgard Sutter ist seit über 20 Jahren ehrenamtlich in der Behindertenselbsthilfe engagiert. Seit 1986 ist sie Mitglied im Verein für Menschen mit Körperbehinderung – Spastikerverein Kreis Lörrach e.V. Sie war Beisitzerin im Vorstand und Schriftführerin und in verantwortlicher Funktion als stellvertretende Vorsitzende und Vorsitzende des Vereins von 2001 bis 2010 tätig. Sie vertrat weiter den Verein und seine Anliegen im Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen und im Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg e. V. sowie im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg e. V. Mit großer Durchsetzungskraft und Beharrlichkeit hat Irmgard Sutter ihr Ziel verfolgt, Menschen mit Behinderungen die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen. Besonders wichtig war es ihr, erwachsenen Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu einem eigenständigen Leben geben zu können. Hervorzuheben ist daher ihr Einsatz für die Errichtung eines Wohnheims mit 25 Plätzen in Lörrach, das von der gemeinnützigen Gesellschaft leben+wohnen betrieben wird. Das Wohnheim trägt maßgeblich die Handschrift Irmgard Sutters. Weiter engagiert sie sich im Fachkreis Behindertenhilfe und im Kreispflegeausschuss Lörrach. Neben ihrem großen Engagement für die Integration von Menschen mit Behinderungen brachte sie sich über viele Jahre zudem im Kirchengemeinderat ein.

„Alles Geld der Welt macht unsere Kinder nicht gesund. Sie brauchen Respekt und eine Gesellschaft, die ihnen hilft, ihren Platz in der Gemeinschaft zu finden“, meinte Irmgard Sutter nach der Auszeichnung. Sie nutzte den Empfang, um sich mit Landessozialministerin Dr. Monika Stolz über die notwendigen Rahmenbedingungen für eine gelingende Teilhabe in die Gesellschaft auszutauschen. Sutter weiter: „Dazu zählen auch Arbeitgeber, die Verständnis für ihre Mitarbeiter mit behinderten Kindern aufbringen und ehrenamtliches Engagement ermöglichen.“ Und wie sieht Sohn Martin, dessen Behinderung die Motivation für das Engagement seiner aktiven Mutter ist, die Auszeichnung? „Ganz ehrlich? – Also wenn Ihr glaubt, sie hat’s verdient, ist das okay. Jedenfalls hat sie dadurch nicht immer Zeit, mich ständig zu bemuttern.“ „Sie hat’s verdient“, bestätigten ihm Jutta Pagel-Steidl, Geschäftsführerin des Landesverbandes, sowie Bernhard Klauser, der seit Frühjahr Vorsitzender des Spastikervereins Lörrach ist. Sie gehörten neben Ehemann Walter und Sohn Martin zu den ersten Gratulanten und freuten sich über die hohe Auszeichnung.


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