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„Voll auf Touren“ - mit Lama und Rolli durch den Wald | |
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Althütte, 29. September 2015 - Die Sonne lacht und lädt spontan zum Spaziergang durch den Herbstwald ein. Die ersten Blätter sind bereits von den Bäumen gefallen und es raschelt beim Wandern. Das ist nichts besonderes? Und ob! „Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich mit dem Rollstuhl durch den Wald fahre“, sagt Michael. Die Augen des über 40-jährigen leuchten. Es ist ihm anzusehen, wie er das Naturerlebnis genießt. An seiner Seite: Alpaka Wallach Simba. An diesem sonnigen Herbstnachmittag wandern eine Gruppe bestehend aus Rollstuhlfahrern, Fußgänger, einem Lama und drei Alpakas entschleunigt rund um Althütte im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. „Eine schöne Sache“, darin sind sich alle einig. Gruppenbild mit Alpaka, Lama, Rollis und Fußgänger - alle inklusive!
Menschen im Rollstuhl müssen einen „Ausflug ins Grüne“ bereits zuhause gut planen. Steinige Pfade, morastige Wege, Baumwurzeln oder andere Stolperfallen sorgen nur allzuoft für ein vorzeitiges Ende am Wanderparkplatz. Damit das nicht passiert, gibt es das mehrfach ausgezeichnete Internetportal www.rollstuhlwandern-in-bw.de [externer Link] mit inzwischen über 100 Tourentipps für gehbehinderte Menschen, die mit Rollstuhl oder Rollator unterwegs sind. Gemeinsam unterwegs
Entscheidend ist: alle Touren müssen zunächst einen Praxischeck bestehen bevor sie veröffentlicht werden. Menschen im Rollstuhl testen als „Experten in eigener Sache“ vorab. Als Dankeschön lud der Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung nun die Tourentester zu einer Wanderung mit Rollstuhl und Lama nach Althütte ein. Seit vielen Jahren arbeiten der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald und der Landesverband in Sachen Barrierefreiheit eng zusammen. „Heute sind wir unterwegs mit den Lamas unseres Vertrauens und genießen den Naturpark“, so Landesverbandsgeschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl. Nicole Gräsing begleitet mit Lama Taio und die drei Alpaka Simba, Sweety und Moritz die Wanderfreunde. „Streicheln ist ausdrücklich erlaubt“, sagt Gräsing und informiert über Alpakas und Lamas. Gräsing begleitet seit vielen Jahren mit ihren Tieren Wanderfreunde mit und ohne Behinderung rund um Althütte. Die Tiere geben die Geschwindigkeit vor. Langsam zottelt die bunt gemischte Gruppe durch den Wald. Mal bleiben die Tiere stehen und schauen sich um. Ein anderes Mal ist es der etwas unebene Waldweg, der zu einem Stopp zwingt. Da hilft nur, stehen bleiben, gut durchatmen – und gemeinsam geht es weiter. Der normale Alltag und seine Hektik bleibt am Parkplatz zurück. Die ganze Aufmerksamkeit gilt nur den Alpakas und dem Lama. Das Tier geht rechts, der Mensch links. Fröhlich schwatzen die Teilnehmer miteinander – und auch die Tiere summen mit. Voller Tatendrang mit dabei: Landesbehindertenbeauftragter Gerd Weimer
Tief beeindruckt ist Gerd Weimer, Beauftragter der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen. Für ihn ist die gemeinsame Wanderung mit Lamas und Rollstuhl eine Premiere. „Eine tolle Idee, wenn Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam mit Lamas unterwegs sind und ihre Erfahrungen einbringen.“ Er gratulierte zu diesem tollen Projekt und bescheinigte dem Landesverband „echten Pioniergeist“. Voraussetzung für ein unbehindertes Naturerlebnis ist eine barrierefreie Infrastruktur. „Worte sind das eine, Taten sind das andere. Wichtig sind die Taten.“ Sprach's und weiter geht’s mit Moritz auf der einen und Michael auf der anderen Seite entschleunigt durch den Wald. Bitte lächeln! Mensch und Tier genießen die Pause
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