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Landesverband: „Inklusion bleibt in den Bildungsplänen sehr vage!“ | |
„Bildungspläne finden große Zustimmung“ – PM 127/2015 des Kultusministerium BW | |
Stuttgart, 30. Oktober 2015 – Die Verwirklichung einer inklusiven Schullandschaft erfordert eine intensive Abstimmung aller Bildungspläne. Spätestens seit der Abschaffung der Sonderschulpflicht zum Schuljahresbeginn 2015 / 2016 ist Inklusion die Aufgabe aller Schularten. „Schüler mit schweren Behinderungen und deren Familien erwarten, dass Inklusion konkret in allen Bildungsplänen und in allen Unterrichtsfächern berücksichtigt ist. Die vorliegenden Bildungspläne Grundschule, Sekundarstufe I und Gymnasium erfüllen diese Erwartungen nicht“, sagt Jutta Pagel-Steidl, Geschäftsführerin des Landesverbandes für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung. „Inklusion bleibt in den Bildungsplänen sehr vage!“ Aus Sicht des Selbsthilfeverbandes reicht es nicht aus, wenn Inklusion nur als Schlagwort in der Leitperspektive „Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt (BTV)“ genannt wird. „Wir erwarten konkrete Antworten, wie Inklusion in den einzelnen Unterrichtsfächern umgesetzt wird“, sagt Pagel-Steidl. „Lehrerinnen und Lehrer der allgemeinbildenden Schulen brauchen Denkanstöße und Handreichungen.“ Der Landesverband vermisst in den Bildungsplänen Anknüpfungspunkte zu den „sonderpädagogischen Bildungsplänen“ sowie Anmerkungen zum zieldifferenten Lernen in heterogenen Gruppen. Ohne diese Zieldifferenzierungen kann inklusives Lernen und Leben nicht gelingen. Beispiel Unterrichtsfach Musik: als Teilkompetenz wird die Ausbildung der Singstimme formuliert. Doch welches alternative Lernziel gibt es für ein Kind ohne Lautsprache, wenn dieses beispielsweise mit Hilfe von Unterstützter Kommunikation (UK) spricht? Beispiel Sportunterricht: Welches alternative Lernziel gibt es für die Teilkompetenz „20 Minuten ohne Unterbrechung laufen“ für körperbehinderte Kinder? Der Landesverband fordert daher gezielte Nachbesserungen, damit Inklusion mehr ist als ein Schlagwort in den Leitperspektiven. „Uns ist bewusst, dass es noch ein weiter Weg ist bis zur Verwirklichung einer „Schule für alle“. Deshalb ist es uns so wichtig, dass Inklusion und Behinderung angemessen in den neuen Bildungsplänen aufgenommen werden.“ INFO | |
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