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Schule neu denken: Verband fordert bessere Verzahnung von allgemeiner und Sonderpädagogik | |
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Reutlingen / Stuttgart. Kindertagesstätten und Schulen müssen künftig für alle Kinder mit und ohne Behinderung offen stehen. Dies fordern Eltern körper- und mehrfachbehinderter Kinder bei einer Tagung des Landesverbandes für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg gestern in Reutlingen. Eingeladen hatte der Körperbehindertenverein Reutlingen. „Inklusion ist unteilbar und unabhängig von der Art und Schwere einer Behinderung“, erklärt Landesgeschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl. Große Hoffnungen setzen die Eltern in die neue Landesregierung. Sie hat sich in ihrem Koalitionsvertrag zu dem Ziel bekannt, mehr gemeinsamen Unterricht zu ermöglichen. Mit Peter Hudelmaier-Mätzke von der Fakultät Sonderpädagogik an der Pädagogischen Hochschule diskutierten die Eltern, welche Voraussetzungen dazu aus der Sicht der Hochschule notwendig sind. „Mein Kind besucht derzeit die Schule für Körperbehinderte. Ich habe die Sorge, dass mein mehrfachbehindertes Kind an einer „normalen Schule“ völlig untergeht und nicht ausreichend gefördert wird.“ Die Ängste der Eltern sind groß. Sie fordern daher eine Qualitätssicherung und Rahmenbedingungen, die den gemeinsamen Unterricht für alle Kinder ermöglicht. Ein Garant hierfür sind gut ausgebildete Lehrer. „Wir brauchen eine bessere Verzahnung von allgemeiner Pädagogik und Sonderpädagogik“, fordert der Verband. Die Tagung schloss mit einem gemeinsamen Besuch der Uraufführung von „Die Bildnisse des Dorian Gray“ im Rahmen des Festivals „Kultur vom Rande“. Tief beeindruckt zeigten sich die Tagungsteilnehmer, wie sich die Schauspieler mit und ohne Behinderung mit den überzogenen Ansprüchen an das äußere Erscheinungsbild auseinandersetzen. „Niemand ist perfekt.“ – Dies gilt sowohl für die Bühne als auch für den ganz normalen Alltag. | |
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