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Gesund beginnt im Mund. | |
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Stuttgart. „Inklusion muss auch im zahnärztlichen Bereich unser oberstes Ziel sein: eine umfassende Teilhabe behinderter Menschen am medizinischen Fortschritt ist unerlässlich, verbessert Lebensqualität und Selbstwertgefühl“, mahnte Dr. Ulrich Noll, gelernter Zahnarzt und stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg, in seinem Grußwort zur Tagung „Ein Koffer voller Zahnbürsten …“ am 9. Juli 2011 in Stuttgart. Karies und Zahnfleischerkrankungen werden von Bakterien verursacht. Sie bilden auf der Oberfläche von Zähnen und Prothesen einen schmierigen, infektiösen und oft schlecht sichtbaren Belag (Plaque). Werden Karies und Parodontitis nicht behandelt, können die Bakterien durch den Blutkreislauf in verschiedene Organe des Körpers (z.B. Herz, Niere, Gelenke) gelangen und ernsthafte Krankheiten auslösen. Deshalb heißt das oberste Gebot: Zähne putzen – aber richtig! Denn: „Gesund beginnt im Mund!“ Wie man Zähne richtig putzt, damit Zahnbeläge nicht entstehen können, zeigten Referenten der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg bei der Tagung „Ein Koffer voller Zahnbürsten …“ Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörige schilderten ihre persönlichen Erfahrungen. Wie man Zähne tatsächlich richtig putzt oder Zahnprothesen richtig einsetzt, lernten die Teilnehmer in Arbeitsgruppen. Die tägliche Zahnpflege ist ein wichtiger Baustein für die eigene Gesundheit. Doch gerade bei alten oder mehrfachbehinderten Menschen, die zudem pflegebedürftig sind, reicht dies nicht aus. Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung ist zusätzlich erforderlich. Doch der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung sieht die besonderen Anforderungen dieser Patientengruppe nicht vor. Der Gesetzgeber verlässt sich ausnahmslos auf die eigene Vorsorge der Patienten und übernimmt daher nicht die Kosten für die professionelle Zahnreinigung. Außerdem wird der zeitliche Mehraufwand für die zahnmedizinische Behandlung dieser besonderen Patientengruppe bislang nicht vergütet. „Die Finanzierung hinkt derzeit dem zahnmedizinischen Fortschritt hinterher. Das muss sich ändern“, so Dr. Ulrich Noll. „Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen zeigt uns den Handlungsbedarf im Gesundheitswesen auf.“ Der Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg setzt sich daher verstärkt für eine Verbesserung der Mund- und Zahngesundheit bei Menschen mit Behinderung ein. Betroffene müssen besser über die Möglichkeiten zur Gesunderhaltung der Zähne informiert werden. Der Landesverband begrüßt und unterstützt die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg, die auf ihren Internetseiten die Suche nach barrierefreien Zahnarztpraxen anbietet sowie ein umfangreiches Schulungskonzept zur Behandlung pflegebedürftiger und mehrfachbehinderter Menschen entwickelt hat.
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