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„Kunst als Brücke“ – Ausstellung zu Gast im Stuttgarter Rathaus

   11. April 2012
Landesweiter Kunstpreis für Menschen mit Behinderungen
Birgit Sonnhof
Birgit Sonnhof

Stuttgart. Bunt, farbenfroh, fröhlich, klar strukturiert oder eher wild, nachdenklich, stimmungsvoll – jedes Bild wirkt auf den Betrachter anders. Vier Wochen lang, vom 3. April bis zum 2. Mai 2012 sind rund 50 Kunstwerke von Menschen mit Behinderungen im 2. OG des Stuttgarter Rathauses zu sehen. Es ist die erste Ausstellung der Teilnehmer des landesweiten Kunstpreises „Kunst als Brücke“, der vom „kulturnetzwerk blaues haus“ aus Böblingen organisiert wurde. Tatkräftig unterstützt wurde das Kulturnetzwerk von den Kooperationspartnern Caritasverband Rottenburg-Stuttgart sowie der Erzdiözese Freiburg, dem Diakonischen Werk Württemberg, der Lebenshilfe Baden-Württemberg und dem Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg. Drei Künstler mit insgesamt 11 Werken kommen aus dem Bereich unseres Landesverbandes: Esther Grunemann (Freiburg), Sven Hirth (Lörrach) und Birgit Sonnhof (Reutlingen).

Schirmherr des Wettbewerbs, Lotto-Chef Dr. Friedhelm Repnik bezeichnete den Preis als eine große Chance, Menschen mit Behinderung in ihrem kreativen Schaffen zu ermutigen und ihre künstlerischen Fähigkeiten zu fördern: „Künstler sollen ihre Kunst in der Öffentlichkeit zeigen können. Auch Künstler mit Behinderung.“ Ein großes Verdienst dieses Wettbewerbs sei es, dass die Arbeiten nun in einer Ausstellung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die beiden ersten Preise hatte eine Fachjury bereits ausgewählt. Der mit 800 Euro dotierte 3. Preis ist dagegen ein Publikumspreis: Die Ausstellungsbesucher können nun bis zum 2. Mai für ihren Favoriten stimmen. Bereits bei der offiziellen Ausstellungseröffnung wurde deutlich: wer die Wahl hat, hat die Qual.

  • Birgit Sonnhof aus Reutlingen-Rappertshofen malt seit mehr als 20 Jahren. Bei der Ausstellungseröffnung zeigte sie den Besuchern stolz und zufrieden zugleich ihre Aquarelle mit so viel sagenden Titeln wie „Nenn’s nicht mehr Liebe“ oder „dancing on paper“. Die Aquarelle sind ausdrucksstark, halten Stimmungen und Gefühle auf dem Papier fest. Sie ist mit fünf Werken vertreten.
  • Der „Goldbagger“ in Acryl, den Sven Hirth aus Lörrach geschaffen hat, fällt bereits von weitem auf. Der Bagger steht da, als ob jeden Moment der Baggerfahrer auf dem Fahrersitz Platz nimmt und schon könnte das Schaufeln und Baggern losgehen.
  • Die Freiburgerin Esther Grunemann hat fünf Fotografien mit Titeln wie „Am Strand“, „Herr & Frau B“ oder „Lutz Putz“ eingereicht. Sie zeigen Alltägliches mit viel Humor und strahlen ganz viel Lebensfreude aus.

Nach diesem gelungenen Auftakt steht für die Veranstalter fest: der landesweite Kunstpreis „Kunst als Brücke“ wird keine Eintagsfliege sein sondern wird fortgesetzt.


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