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Frauen mit besonderen Herausforderungen | |
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Foto von der neu gegründeten bvkm-Bundesfrauenversammlung
Berlin / Stuttgart. Unter dem Motto „Muttertag einmal anders“ organisierte der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) einen Kongress für Mütter von Kindern mit Behinderung. Von Kiel bis München, von Köln bis Zwickau – über 100 Mütter von Kindern oder bereits erwachsenen Menschen mit Behinderung reisten nach Berlin in die Freie Waldorfschule Kreuzberg. Drei Tage lang standen die Mütter und ihre besonderen Herausforderungen im Mittelpunkt. Dabei gründeten sie die bvkm-Bundesfrauenversammlung und wählten aus ihrer Mitte eine 8-köpfige Bundesfrauenvertretung. Ursula Hofmann aus Esslingen vertritt dabei Baden-Württemberg. Foto der frisch gewählten 8-köpfigen Bundesfrauenvertretung aus der Mitte der neu gegründeten bvkm-Bundesfrauenversammlung
Seit Jahren nimmt der Verband gezielt die Situation von Müttern von Kindern mit Behinderung in den Blick. Sie sind es, die den überwiegenden Anteil der Erziehung, Förderung und Versorgung ihrer behinderten Kinder übernehmen, häufig weit über die übliche Familienphase hinaus. Dies spiegelt die Situation von Frauen in unserer Gesellschaft wider, jedoch in zugespitzter Form. Der Kongress bot Möglichkeiten zur Begegnung mit Frauen in ähnlichen Situationen und ermöglichte den Austausch unter „Expertinnen in eigener Sache“ und Fachfrauen aus Vereinigungen und Politik über Fragen der Alltagsorganisation, private und berufliche Perspektiven sowie Erwartungen und Unterstützung aus der Gesellschaft. „Wer nicht kämpft, hat schon verloren“ Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D., ermutigte die Frauen mit ihrem Eröffnungsvortrag „Wer nicht kämpft, hat schon verloren“ dazu, sich im Sinne der Selbsthilfe zu vernetzen und Unterstützungsangebote von Politik und Verbänden einzufordern. Sie forderte geeignete Betreuungskonzepte, die die Familien, insbesondere die Mütter, direkt zu Hause unterstützen. So hätten die Frauen verbesserte Chancen auf die Ausübung eines Berufs und eine selbstständige Lebenssicherung. „Eine Familie zu gründen gleicht dem Kauf einer Wundertüte“ Mit dieser Feststellung sprach Helga Kiel, Vorsitzende des bvkm und Mutter von drei Kindern, von denen zwei seit ihrer Geburt mit Behinderung leben, vielen Teilnehmerinnen aus dem Herzen. Es gibt keine Garantie für ein Leben ohne Behinderung und es gilt, das Unterstützungssystem so gut wie möglich zu gestalten. Die Botschaften der Teilnehmerinnen, erarbeitet in Kleingruppen, waren klar zu erkennen: Sie fordern Inklusion von Anfang an und gut durchdacht realisiert und erhoffen sich durch diesen Prozess die Wertschätzung für ihre Familien. Sie fordern eine gute Beratung und sensible Hilfestellung als Komplexleistung. Sie fordern qualifizierte, flächendeckende und verbindliche Betreuungsangebote, um – auch kurzfristig – ihre Kinder betreuen zu lassen und somit selbst wieder volle und flexible Teilhabe an der Gesellschaft zu erlangen. Sie fordern die Schaffung von neuen und ausreichenden Wohnmodellen, in die sie ihre – erwachsenen – Kinder vertraulich übergeben können. Sie fordern Wiedereinstiegs-Chancen in den Beruf, die der Angst vor Altersarmut entgegengesetzt werden können. „Ganz viele Mütter stehen alleine da“ Die Notwendigkeit einer zentralen Steuerung der Bewegung, die sich für die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen mit behinderten Angehörigen einsetzt, verdeutlicht die Tatsache, dass viele Mütter mit ihren Themen, Sorgen und Wünschen alleine dastehen. Die Vernetzung untereinander anzuregen und weiter auszubauen, ist daher eine wichtige Verbandsaufgabe. Die neu gegründete Bundesfrauenvertretung des bvkm will darauf hinwirken, strukturelle Benachteiligungen aufzuzeigen und Ausgleich einzufordern. | |
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