Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg e.V.

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„Windelwechsel auf dem Fußboden? Nein danke!“
Landesverband fordert „Orte zum Wechseln - Toiletten für alle“

   19. November 2015
Zum Welttoilettentag am 19. November 2015

Stuttgart, 19. November 2015 – Öffentliche Toiletten – ob für Rollstuhlfahrer oder mit Babywickeltisch - gibt es fast überall. Doch Menschen mit komplexen Behinderungen, die keine „normalen“ Rollstuhltoiletten nutzen können, weil ihre Windeln im Liegen gewechselt werden müssen und sie zudem auf Assistenz angewiesen sind, reicht das nicht. Sie brauchen unterwegs einen Ort zum Wechseln, eine „Toilette für alle“. Dies ist eine Rollstuhltoilette mit zusätzlicher Pflegeliege, Lifter zum Umsetzen und ausreichend Platz. „Windelwechsel auf dem Fußboden? Nein danke!“ Damit soll künftig Schluss sein. Mit finanzieller Unterstützung des Sozialministeriums Baden-Württemberg startet der Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung am heutigen Welttoilettentag (19.11.) das Projekt „Toiletten für alle in Baden-Württemberg“.

Mit einer großen Umfrage will sich der Landesverband einen ersten Überblick über die derzeitige Situation im Land verschaffen. „In Großbritannien ist es normal, dass in zentralen Orten wie Einkaufs-, Freizeit-, Kultur- oder Sportzentren und anderen öffentlichen Einrichtungen solche „Toiletten für alle“ vorhanden sind. Für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen ist eine „Toilette für alle“ eine wichtige Basis für Inklusion“, erklärt Jutta Pagel-Steidl, Geschäftsführerin des Landesverbandes. Andernfalls sind die Menschen mit komplexen Behinderungen von der Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft ausgeschlossen. Ein Stadtbummel mit der ganzen Familie, ein Besuch im Zoo muss für alle möglich sein.“ Der Landesverband fordert daher landesweit „Orte zum Wechseln – Toiletten für alle“. Im Aufbau befindet sich die neue Internetseite www.toiletten-fuer-alle-bw.de [externer Link]

INFO
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen 2013 hat den 19. November zum „Welttoilettentag“ erklärt. Dies geschah vor allem in dem Wissen, dass die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit funktionierenden sanitären Anlagen vor allem eine Aufgabe für die Entwicklungspolitik ist. Fehlender Zugang zu sauberem Wasser, mangelnde Hygiene, nicht fachgerechte Entsorgung des Abwassers gefährden die Gesundheit der Menschen. Davon am stärksten betroffen sind Menschen in den Entwicklungsländern und in den ärmsten Regionen der Welt. Das erklärte Ziel der Vereinten Nationen: jeder Mensch überall auf der Welt den Zugang zu sauberen sanitären Anlagen zu ermöglichen. Dies ist zugleich eine Frage der Sicherheit und Würde.


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»Windelwechsel auf dem Fußboden? Nein, danke!« - Toiletten für alle » Baden-Württemberg